Der 25. April in Italien – Ein Tag der Freiheit und Erinnerung
Am 25. April steht Italien still – und gleichzeitig in voller Bewegung. Es ist La Festa della Liberazione, der Tag der Befreiung. Ein nationaler Feiertag, der weit mehr ist als ein freier Tag im Frühling.
Worum geht es?
Am 25. April 1945 wurde Italien von der nationalsozialistischen Besatzung und der faschistischen Diktatur befreit. In vielen Städten riefen die Partisanen, unterstützt von den Alliierten, den endgültigen Sturz des Mussolini-Regimes aus. Der Tag markiert somit das Ende des Zweiten Weltkriegs in Italien – und den Beginn der Republik, wie wir sie heute kennen, die formell dann erst am 2.6.1946 ausgerufen wird nach den Wahlen, die eigens dafür abgehalten wurden.
Wie wird gefeiert?
Der Tag ist geprägt von Gedenken, Musik und politischen Botschaften:
- 🇮🇹 In vielen Städten ziehen Menschen mit Fahnen und Blumen zu Denkmälern der Partigiani (Widerstandskämpfer).
- 🎶 „Bella ciao“, das Lied der Resistenza, erklingt auf Plätzen, in Schulen, manchmal sogar aus Fenstern.
- 🎤 Politiker halten Reden, Schulklassen bereiten Aufführungen oder Projekte zur Erinnerungskultur vor.
- 🕊️ In manchen Orten gibt es stille Märsche, in anderen lebhafte Feste – aber immer mit dem Blick auf Freiheit, Demokratie und Verantwortung.
Warum ist das relevant – auch heute?
Der 25. April ist mehr als historische Nostalgie. Er ist ein Symbol für den Mut, sich gegen Unrecht zu stellen, und für die Kraft der Zivilgesellschaft. Gerade in Zeiten, in denen autoritäre Tendenzen weltweit wieder lauter werden, erinnert Italien an diesen besonderen Tag – nicht nur mit Rückblick, sondern mit Haltung. Die Konfrontation mit dieser speziellen Vergangenheit ist nicht ganz unproblematisch für eine rechte Regierung, wie sie aktuell in Italien am Ruder ist. Es dürfte auch dieses Jahr, wie bereits letztes, nicht ganz ohne Misstöne und Polemik über die Bühne gehen, es bleibt spannend, auch für mich als aufmerksame Beobachterin aus dem Ausland.
Kanntest du den 25 aprile?
Hast du ihn vielleicht schon einmal in Italien miterlebt?
Ich freue mich auf eure Eindrücke, Gedanken oder Fragen in den Kommentaren!