Was ist gleich, was ist unterschiedlich?

Diese Frage wird mir wiederholt von meinen Kursteilnehmenden gestellt und deshalb versuche ich nun, ein bisschen Klarheit zu schaffen. Ihre Aufgaben sind auf den ersten Blick gleich, es geht um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, sie führen gerichtliche Ermittlungen, verteilen Bussen bei nicht Beachtung der Strassenverkehrsordnung. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Korps besteht in ihrer Zugehörigkeit auf administrativer Ebene. Die Carabinieri gehören zu den italienischen Streitkräfte und sind führungsmässig dem Verteidigungsministerium unterstellt. Die Polizia hingegen ist ein ziviler Korps und untersteht dem Innenministerium, genauer dem Departement der öffentlichen Sicherheit.

Wie ist es dazugekommen?

Es hat geschichtliche Gründe und dazu eine Kurzübersicht. Im Jahre 1814, nach dem Fall von Napoleon Bonaparte und der daraus folgenden nötigen Neuordnung in Europa, gibt sich das Reich von Sardinien, also der piemontesische König, der die Einigung Italiens –  rund 55 Jahre später – vorantreiben wird, eine einheitliche Verwaltung bezüglich den Funktionen für Polizei, öffentliche Sicherheit und Verwaltung der Justiz und der «bewaffnete Arm» davon sind die Carabinieri, eine Elitekorps, der am 13 Juli 1814 eingerichtet wurde mit der Absicht die Verteidigung und den Schutz der öffentlichen Sicherheit zu gewähren. Der Corpo delle guardie di Pubblica sicurezza, später Corpo di Polizia, wird hingegen im Jahre 1852 gegründet und war für die damalige Zeit einmalig für einen zivile Organisation, die militärisch organisiert ist und direkt der Verwaltung für öffentliche Sicherheit untersteht.

Weshalb machen sich die Italiener über die Carabinieri lustig?

Seit Jahren kursieren in Italien viele abschätzige Witze über die Carabinieri, in denen diese als dumm und einfältig beschrieben werden. Wie ist es dazu gekommen? Es ist allgemein bekannt, dass Italien seit langer Zeit ein organisiertes Verbrechen (Mafia) zu bekämpfen hat, dazu kommt in den 70iger Jahren noch ein weiteres beträchtliches internes Sicherheitsproblem hinzu und zwar die Roten Brigaden (kommunistische Untergrundsorganisation), die mit bewaffneten Attentaten und Entführungen, das moderne Italien zu destabilisieren droht. Der akute Personalbedarf auf Seiten der Ordnungshüter führt dazu, dass die bis anhin strikten Anforderungsprofile für die Bewerber, gelockert werden müssen, um den Personalbestand schnell und massiv zu vergrössern. V.a. werden Abstriche gemacht bei der benötigten Schulbildung und der körperlichen Einigung. Dies führt dazu, dass viele willige jungen Männer, v.a. aus dem Süden, mit wenigen Jahren Schulbildung, sich für diese Karriere nun melden können und dies auch tun, es winkt ein sicheres Monatsgehalt und eine attraktive Rente! Aufgrund der Dringlichkeit gelingt es in den entsprechenden Carabinieri-Ausbildungen nicht, die mitgebrachten Wissenslücken zu schliessen und so sind Tür und Tor für unfreiwillige Komik geöffnet. Mittlerweile sind die Aufnahmeverfahren wieder viel strikter und die Zeit der Carabinieriwitze dürfte wohl so mittelfristig der Vergangenheit angehören.

Wissenswerte Telefonnummern: 112 und 113

Sollte sich die Notwendigkeit ergeben: die Carabinieri sind unter der Nummer 112 und die Polizia unter der Nummer 113 erreichbar.

Auch solche landeskundlichen Informationen gehören zu den Kursinhalten unseren Italienischkursen und zwar bereits auf Anfängerniveau, denn das Wissen über Land und Leute gehört in unseren vielseitigen und lebhaften Italienischkursen auf allen Stufen (A0: Anfängerkurs – A2/B1: Fortgeschrittene – C2: Muttersprachenniveau) von Anfang an einfach dazu.

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